Bedingt durch die Pandemie, die uns seit März 2020 fest im Griff hat, war meine Sehnsucht nach Reisen groß, und so habe ich mich entschlossen, im Herbst 2021 eine Studienreise zu machen. Da mein Mann unbedingt wissen wollte, woher das Azorenhoch kommt, war unser Reiseziel klar vorgegeben. Wir haben die beiden Inseln Faial und Pico ausgewählt.
Beim Anflug auf die Inseln war der erste Eindruck von „oben auf unten“ schon sehr beeindruckend und es entstanden die ersten Bilder in meinem Kopf.
Schatten und Licht wirken auf den Azoren anders als ich es auf meinen bisherigen Reisen erlebt habe.
Vor Ort habe ich Skizzen gezeichnet, um meine Erinnerung wachzuhalten.
Ich habe die Faszination des Lichts, die Blau- und Grüntöne so unbeschreiblich stark empfunden, und diese Lichteffekte finden sich in meinen Bildern wieder.
Die Pflanzenwelt, die vulkanische Landschaft, die einsamen Buchten, das laut tosende Meer, das „Verschwommene“ hinter der Gischt, der Wind im Gesicht, ich vermochte das erste Mal die „stille Bewegung der Luft“ zu spüren.
Die real wahrgenommene Landschaft hat mich motiviert, nach Rückkehr der Reise in Reduktion und abstrahierter Darstellung den Azoren Zyklus mit circa 50 Bildern entstehen zu lassen.
Die Kraft des Atlantischen Ozeans habe ich zum Beispiel im Bild „Brandung“ zum Ausdruck gebracht.
Die tief verankerte Erinnerung an diese außergewöhnlichen Orte hat mich veranlasst, eine Vielzahl der Werke auch entsprechend zu benennen (Porto Pim, Caldera, Cacchoro, Pico).
Die berührenden Empfindungen spiegeln sich in einer Vielfalt von Darstellungen dieser Werke wider.